Im Jahr 2018 startete die Naturschutz-Stiftung Senne das Projekt „Wildblumen gegen Insektensterben“. Durch die Anlage von Wildblumenwiesen („Blühflächen“) mit regionalem Saatgut in innerörtlichen Bereichen sollten die Lebensbedingungen für heimische Insekten (z.B. Schmetterlinge, Wildbienen, Schwebfliegen) verbessert werden. Gleichzeitig sollten Bürger zur Nachahmung auf Privatflächen angeregt werden.
Das Projekt erfolgte in enger Kooperation mit dem Landrat Paderborn. In Zusammenarbeit mit dem Umweltamt des Kreises Paderborn wurde eine Saatgutmischung aus 37 heimischen Blühpflanzen speziell für den Paderborner Raum entwickelt, die sog. „Paderborner Blühmischung“. Diese Pflanzenarten bieten vielen Insekten gute Nahrungsquellen und Unterschlupfmöglichkeiten.
Im Rahmen des Projektes suchte die Naturschutz-Stiftung Senne die Zusammenarbeit mit den Kommunen im Kreis Paderborn. Dazu wurde ein „interkommunaler Arbeitskreis“ gegründet, der dem Erfahrungsaustausch diente. Insgesamt konnten 8 Städte und Gemeinden im Kreis Paderborn für eine Zusammenarbeit im Projekt gewonnen werden: Bad Lippspringe, Bad Wünnenberg, Borchen, Büren, Hövelhof, Lichtenau, Paderborn und Salzkotten. Auch die Stadt Schloß Holte-Stukenbrock (Kreis Gütersloh) beteiligte sich.
Die Städte und Gemeinden stellten kommunale innerörtliche Flächen zur Verfügung, die für eine Einsaat mit der „Paderborner Blühmischung“ geeignet waren (z.B. artenarme öffentliche Grünflächen). Die Einsaat und Betreuung der „Blühflächen“ erfolgte zumeist durch die jeweiligen Bauhöfe.
Darüber hinaus stellten einzelne Kindergärten, Kitas, Schulen, Seniorenheime und auch Industriebetriebe Flächen zur Verfügung, die zu „Blühflächen“ entwickelt wurden.
Die Naturschutz-Stiftung Senne koordinierte das Projekt und bestellte jährlich im zeitigen Frühjahr die erforderliche Menge der regionalen Saatgutmischung bei einer Spezialfirma, die auf zertifiziertes Regiosaatgut spezialisiert ist. Die Kosten für das Saatgut wurden vom Kreis Paderborn gefördert.
Die Naturschutz-Stiftung Senne ließ spezielle „Blühschilder“ anfertigen, die an den „Blühflächen“ aufgestellt wurden. Diese Schilder informierten über das Projekt und sollten private Grundstücksbesitzer zum Mitmachen anregen.
In Summe konnten im Projektzeitraum seit 2018 insgesamt über 100.000 Quadratmeter „Blühflächen“ angelegt werden.
Nach 6 Jahren wurde das Projekt „Wildblumen gegen Insektensterben“ Anfang 2024 beendet. Mehrere Kommunen führen das Projekt in eigener Regie fort. Es ist zu hoffen, dass auch viele private Grundstücksbesitzer angeregt werden konnten, zukünftig durch die Anlage von Wildblumenwiesen aus heimischen Blütenpflanzen einen Beitrag gegen das Insektensterben zu leisten.