Wildblumen gegen Insektensterben

Angesichts des erschreckenden UN-Berichts über das weltweite Artensterben und die wissenschaftlichen Nachweise über den dramatischen Rückgang der Biomasse von Fluginsekten um 76 % in den letzten 30 Jahren in Deutschland hat unsere Stiftung bereits 2019 unter dem Titel „Wildblumen gegen Insektensterben“ eine interkommunale Arbeitsgemeinschaft der Städte Paderborn, Bad Lippspringe, Hövelhof und Schloß Holte-Stukenbrock initiiert. Ziel des Projektes war es, gemeinsam mit den Partnerstädten im innerstädtischen Raum auf kommunalen Grünflächen Insekten wieder Nahrung zu geben und statt eintöniger Rasenflächen mehr Blühflächen und artenreiche Wiesen anzulegen.

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Insekten sind Bestäuber für 90 % der Blühpflanzen und Nahrungsgrundlage für Singvögel. Darum geht das dramatische Insektensterben uns alle an und wenn wir gemeinsam mit den Partnerstädten und -Gemeinden gegensteuern, können wir einen nachhaltigen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt leisten“, beschreibt der Vorsitzende der Stiftung, Dieter Honervogt, die nach wie vor gültigen Zielsetzungen des Projektes. Projektes.

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Dementsprechend wurden bereits 2019 rund 50.000 qm Blühflächen mit dem von der Naturschutz-Stiftung Senne und dem Umweltamt des Kreises Paderborn entwickelten Regionalsaatgut „Paderborner Blühmischung“ angelegt. Das Saatgut wird in der Region gewonnen und von Insekten besser angenommen als die in Gartenmärkten vertriebenen handelsüblichen Mischungen. 2020 kamen unter zusätzlicher Beteiligung der Stadt Salzkotten rd. 30.000 qm, 2021 trotz der Korona-Beschränkungen mit weiteren Kooperationspartnern wie Büren, Bad Wünnenberg und Delbrück 25.000 qm Blühflächen hinzu. 2022 wurden u.a. in den Städten und Gemeinden Borchen, Bad Wünnenberg und Delbrück und mit privaten Kooperationspartnern weitere 18.000 qm Blühflächen angelegt.

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Der Kreis Paderborn hat dabei im Rahmen der von unserer Stiftung mit dem früheren Landrat Manfred Müller initiierten Kampagne „Der Kreis Paderborn blüht und summt“ die Kosten des Saatgutes für die kreisangehörigen Gemeinden und private Organisationen im Kreisgebiet übernommen und so die Finanzierung und Ausweitung des Projektes erheblich erleichtert. Unsere Stiftung koordiniert die angemeldeten Flächenbedarfe und die Bestellung des Saatgutes und stellt den beteiligten Partnern auf eigene Kosten „Blühschilder“ zur Verfügung, die auf das Projekt hinweisen und Privatpersonen zum Mitmachen anregen sollen. Die Gemeinden und privaten Kooperationspartner wählen geeignete Flächen aus und legen die Blühflächen mit eigenem Gerät oder Dienstleistern an. Diese Arbeitsteilung wird von Anfang an praktiziert und hat sich bewährt.

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Leider war es coronabedingt ab 2020 nicht mehr möglich, gezielt Schulen und Kitas, aber auch Vereine und andere Institutionen als „Blühbotschafter“ für die Anlage von Blühflächen auf ihrem Gelände zu gewinnen. Sobald dies wieder vertretbar und möglich ist, wird hier in Zukunft wieder ein Schwerpunkt unseres Projektes „Wildblumen gegen Insektensterben“ liegen.